Musikalische Einstimmung auf Weihnachten

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Es gibt Hunderte von weltlichen und geistlichen Weihnachtsliedern. Bei vielen kann man die Melodien mitsummen oder kennt die erste Strophe. Eine Auswahl der schönsten A Cappella Werke zwischen Renaissance und Romantik für diese Jahreszeit – oft in unbekanntem Arrangements – präsentierte das Ensemble Compagnia Vocale Hamburg mit ihrem Dirigenten Hans-Jürgen Wulf beim Adventskonzert der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein in der festlich geschmückten Museumsinsel Lüttenheid.

Document made with KompoZerDas Programm „Die lieben alten Weihnachtslieder“ sei eine Herzensangelegenheit von ihm gewesen, so der Vorsitzende Professor Eckart Besch bei der Begrüßung. Als junger Sänger des Leipziger Thomanerchores habe er selbst viele der Lieder und Motetten in der Adventszeit zur Aufführung gebracht. Und auch Johannes Brahms sei u.a. als Leiter des Wiener Singvereins von Komponisten wie Heinrich Schütz und Johann Sebastian Bach beeinflusst worden.

Die Reise durch die musikalische Jahrhunderte begann mit Andreas Hammerschmidts Vertonung über die Worte des 24. Psalms „Machet die Tore weit“ und stimmte die Zuhörer am dritten Adventssonntag auf das rund einstündige besinnliche und abwechslungsreiche Weihnachtskonzert mit kirchlichen, aber auch englischen und traditionellen Kompositionen ein. Zahlreiche Komponisten haben im Laufe der Zeit das berühmte „Es ist ein Ros entsprungen“ interpretiert – auf die verschiedensten Weisen. Eine kleine Auswahl von drei Versionen gab es auch im Rahmen des festlichen Adventskonzert zu bestaunen. Der mit 25 Stimmen besetzte Chor sang die dichten und ausdrucksstarken Kompositionen in stimmlicher Geschlossenheit. Wulf inspirierte seinen Chor mit dezenter Gestik zu fein nuancierter klanglicher Gestaltung: kraftvoll, doch ohne Forcieren im Forte, leuchtend auch im Piano, flexibel und mit klarer Diktion. Allerdings offenbarte die staubtrockene Akustik der Museumsinsel auch gnadenlos ehrlich jede Schwäche bei Intonation und Modulation. Das Publikum ließ sich einfangen von den bekannten, eingängigen Stücken wie „Es ist für uns eine Zeit angekommen“, „Was soll das bedeuten“ und „Ich steh an deiner Krippe hier“, die den Weihnachtsfunken überspringen ließen. Mit der Weihnachtshymne von Mendelssohn Bartholdy sowie der gemeinsam mit dem Publikum gesungenen ersten Strophe von „Es ist ein Ros entsprungen“ entließ das Ensemble die Zuhörer in bester vorweihnachtlicher Stimmung in den leider noch wenig winterlichen Dezemberabend. (Text/Foto: Guballa)