Thema Wasser schlägt musikalische Brücke zwischen Museen
Startseite // Thema Wasser schlägt musikalische Brücke zwischen MuseenVater Wolfgang und Tochter Larissa Manz harmonieren bei den Brahms-Wochen
Heide – Die Geschichte Heides ist geprägt vom Wasser. Die Fischpumpe im Markt, der Wasserturm, aber auch die Dithmarscher Wasserwelt sind Zeitzeugen für den alltäglichen Gebrauch des nassen Elements früher und heute. „Wasser verbindet“ erklärte Adrian Hartke treffenderweise bei der Einführung in die von ihm konzipierte Ausstellung „WassErLeben“ auf der Museumsinsel Lüttenheid, die am vergangenen Sonntag im Rahmen der Museumstour 2011 eröffnet wurde. Am 17. April stellte das Thema Wasser nun eine musikalische Brücke her zum Brahmshaus in Laufweite des Ausstellungsortes. Anlässlich der Brahms-Wochen 2011 gestalteten Wolfgang Manz (Klavier) und Tochter Larissa (Violine) den Start zum Museums-Hopping zwischen den beiden Kulturinstitutionen. Unter dem Motto „Auf dem Wasser zu spielen“ standen Stücke auf dem Programm, von denen jedes in seinem Titel den Begriff Wasser trägt.
„Bei Vater und Tochter dürfen wir wohl ein besonders harmonisches Zusammenspiel erwarten.“ Diese Worte, mit denen der Vorsitzende der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein, Professor Eckart Besch, das Duo ankündigte, sollten sich schon bei der „Regenlied-Sonate“ von Johannes Brahms bewahrheiten. Es war nicht zu überhören und zu übersehen: Hier musizieren zwei bestens aufeinander eingestimmte Solisten. Brahms zitiert in seiner Sonate für Violine und Klavier Nr. 1 G-Dur op. 78 Elemente aus einer Groth-Vertonung, die vom Regen erzählt. Das Duo Manz ließ die Sonate durchsichtig, sehnig und jugendfrisch klingen. Auch bei den folgenden Klavierstücken plätschert nichts dahin. Wolfgang Manz, der bereits vor mehreren Jahren zu Gast bei der Klavier-Sommernacht war, zeigte sich wie damals auch am Sonntag als klanggewaltiger Virtuose. Der Liszt-Bearbeitung des Schubert-Liedes „Auf dem Wasser zu singen“ verlieh er einen romantisch-verträumten Anstrich, während er bei den zwei Kompositionen aus Liszts „Années de Pèlerinage“ die richtige Interpretation findet mit feinem Gespür für leise Zwischentöne und einem sensiblen Tempobewusstsein. Mit Debussys „Poisson d’or“ (Goldfisch) gewährte der Professor für Klavier an der Hochschule für Musik Nürnberg-Augsburg einen kurzen Einblick in die Kompositionen des Impressionismus, in der es zahlreiche Anspielungen auf das Thema Wasser gibt.
Für den kräftigen Beifall bedankten sich Vater und Tochter noch einmal mit ihrem „harmonischen Zusammenspiel“ in Jules Massenets Klassik-Ohrwurm „Meditation“ aus der Oper „Thäis“, bevor das Auditorium zur Museumsinsel weiterzog. „Ein gelungenes Experiment“ waren sich die Besucher einig. „So stelle ich mir eine lebendige Kulturvermittlung vor“, begeisterte sich Regine Cornelius. „Das sollte man öfter machen“, ermutigte auch Elke Trieglaff-Grabe die Veranstalter.