Musikgenuss hoch drei

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Das Trio Christian/ von Gutzeit/ Achkar eröffnet Reihe der Museumskonzerte auf Lüttenheid

Es gibt Ensembles, die ein halbes Leben lang gemeinsam musizieren, immer in derselben Besetzung. Es gibt auch Musiker, die ihren eigenen Weg gehen, und sich hin und wieder mit Gleichgesinnten treffen, um gemeinsam ein Projekt zu erarbeiten. Welche Richtung das Trio Christian/ von Gutzeit/ Achkar einschlagen wird, ist noch ungewiss, denn die drei jungen Musikerinnen haben sich erst vor kurz gefunden – ganz zeitgemäß als Klaviertrio gecastet vom Deutschen Musikrat. Am Sonntagnachmittag eröffneten sie die neue Konzertreihe der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein auf der Museumsinsel Lüttenheid (ehemals Postelsoirée).

Sarah Christian (Violine), Konstanze von Gutzeit (Violoncello) und Sonia Achkar (Klavier) sind jede für sich bereits von zahlreichen Jurys ausgezeichnet und besitzen Solisten-Qualitäten; als Trio bieten sie musikalisch wie optisch einen Genuss hoch drei. Über den Sommer haben sich die Stipendiatinnen kennengelernt, musikalisch zusammengefunden und vier Konzertprogramme entwickelt, mit denen sie nun ein Jahr lang bei den „Konzerten Junger Künstler“ in ganz Deutschland gastieren werden. Nebenbei warten Solo-Verpflichtungen und die Fortsetzung des Musikstudiums.

Unter dem Motto „Geisternacht“ präsentierten die drei Amazonen in Heide vor ausverkauftem Saal zwei Klassiker der Klaviertrioliteratur, Beethovens „Geistertrio“ und Dvoraks „Dumky Trio“, die zwei Werke bedeutender ungarischer Komponisten des 20. Jahrhunderts umrahmen: Kodálys Duo für Violine und Violoncello sowie Ligetis Sonate für Violoncello solo.

Das Spiel der drei Musikerinnen wirkt außerordentlich impulsiv und frisch. Jeder Takt der Musik wird aus einem spontanen Erleben heraus gespiesen, und doch harmonieren sie im feinen Zusammenspiel. Achkars klares, fein perlendes Klavierspiel begleitet die beiden Streicherinnen einfühlsam, drückt sie niemals akustisch an die Wand. Die bedanken sich dafür mit überraschend fahl-geheimnisvollen Zwischentönen, beweisen aber auch Temperament mit glutvollem Spiel, insbesondere bei Dvoraks beliebtem „Dumky Trio“ mit volkstümlichem Einschlag, das zwischen Schwermut und Ausgelassenheit pendelt und dessen Intensität selbst dem größten Gefühlsmuffel das Herz auftaut. „Ein gelungener Auftakt der neuen Konzertreihe“, war sich das Publikum einig. „So wünscht man sich Kammermusikabende!“ Andreas Guballa