Dithmarscher Kulturpreis an Professor Eckart Besch verliehen
Startseite // Dithmarscher Kulturpreis an Professor Eckart Besch verliehenHeide (dh) Das Duo di Mar flutete den eher nüchternen Kreistags-Sitzungssaal mit wunderschöner Gitarren- und Flötenmusik, und die Blumen standen bereit: Am 18. März 2011 ist Professor Eckart Besch mit dem Kulturpreis 2010 des Kreises Dithmarschen ausgezeichnet worden.
Seit 1996 ist der national und international renommierte Pianist und emeritierte Hochschulprofessor Vorsitzender der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein, die ihren Sitz in Heide hat. In dieser Zeit führte Eckart Besch die Brahms-Gesellschaft aus ihrem Schattendasein heraus und hat sie „und ihre Konzerte auf dem Weltniveau verankert, das Johannes Brahms gebührt“, würdigte Bernd Rachuth in seiner Laudatio den 1931 in Weimar geborenen Preisträger.
Professor Eckart Besch holte weltberühmte Künstler wie Thomas Quasthoff, Simone Young oder den Thomaner-Chor nach Dithmarschen. Als „kulturellen Leuchtturm der Region“ bezeichnete Landrat Dr. Jörn Klimant den Preisträger und lobte dessen Fähigkeit, „sein Wissen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen zu können“. Besch habe „berühmte Menschen in die Region geholt und hier Musik-Ereignisse“ geschaffen. Auch die Ausnahme-Geigerin Anne-Sophie Mutter wird in diesem Sommer zur Verleihung des Brahms-Preises nach Dithmarschen kommen.
„Was das Ansehen der Brahms-Stadt Heide und der Brahms-Landschaft Dithmarschen angeht, so hat Professor Eckart Besch ihm in eineinhalb Jahrzehnten ein unverkennbar scharfes und leuchtendes Profil gegeben“, sagte Laudator Bernd Rachuth, Chef des Boyens Buchverlages und Mitstreiter im Vorstand der Brahms-Gesellschaft. Der Vorsitzende Eckart Besch ist in Personalunion Intendant der jährlich stattfindenden Brahms-Wochen und der Postel-Soireen, Kurator des Brahms-Preises und Leiter des Brahms-Hauses in Heide. Rachuths Dank galt aber nicht nur dem Preisträger selbst. Seine Arbeit könne Eckart Besch nur deshalb so gut machen, „weil ihm mit Elisabeth Piening eine überaus tüchtige Kraft in der Geschäftsführung und seit langem auch in der gemeinsamen Lebensgestaltung zur Seite steht“. Dass Besch Dithmarschen so lange treu geblieben ist, habe sie wohl auch erst möglich gemacht.
Der Träger des mit 3000 Euro dotierten Kulturpreises gestand gestern, dass es tatsächlich eine Zeit gab, „als ich nicht wusste, wo Dithmarschen liegt“. 1996 bekam er einen Anruf vom damaligen Heider Bürgermeister Jan-Christian Erps. Dessen Bitte und Idee: Übernehmen Sie den Vorsitz der Brahms-Gesellschaft.
Besch sagte zu und wusste damals noch nicht, was er heute weiß: Er hatte „eine Aufgabe für einen ganzen Lebensabschnitt“ übernommen. Schon beim Frühstück, verriet Eckart Besch dem Publikum, sei die Brahms-Gesellschaft oft ein Thema.
Mittlerweile weiß Eckart Besch nicht nur, wo der Kreis liegt: „Dithmarschen hat mich in den Griff genommen.“ Die Tiefe der Landschaft sei notwendig, um sich Brahms zu nähern. Allerdings hat Besch auch, wie er gestern sagte, „die Weite seines Horizonts und die Grenzen kennengelernt“ – und jeder Zuhörer konnte sich Gedanken darüber machen, ob das nur geografisch gemeint war. Auf jeden Fall sei der Preis „eine große Ehre für mich und die Brahms-Gesellschaft – und Freude bereitet er mir auch“.
Nach so viel Brahms beschloss das Duo di Mar den offiziellen Teil der Feier nicht mit Musik des in Hamburg geborenen Komponisten, sondern mit einem Tango von Astor Piazzolla. Und dann bat der Landrat ans leckere Büfett.