Vier junge Musiker bezaubern das Publikum
Startseite // Vier junge Musiker bezaubern das PublikumMariani-Klavierquartet zeigt instrumentale undvirtuose Meisterschaft
Sie kamen, sahen und bezauberten das Publikum: Die vier großartigen Musiker des Mariani-Klavierquartetts gastiertem im letzten Konzert der Wintersaison der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein in einem ausverkauften Haus auf der Museumsinsel.
Mariani KlavierquartettPhilipp Bohnen (Violine), Barbara Buntrock (Viola), Peter-Philipp Staemmler (Violoncello) und Gerhard Vielhaber, (Klavier) hatten ein Programm ausgearbeitet, das im ersten Teil nicht nur Bequemes bot. Das Publikum war äußerst gespannt. Schon das Quartett von Bohuslav Martinu verlangte Hörern und Interpreten größte Aufmerksamkeit ab. In diesem Werk verbinden sich konstruktive und streng formale Elemente mit böhmisch- tschechischer Spielfreude. Es waren sehr ungewohnte Klänge für die Hörer der Brahms-Gesellschaft; aber, so Professor Eckart Besch in seiner Begrüßung, die Brahms-Gesellschaft habe auch einen kulturellen Auftrag zu erfüllen und es gelte, auch Musik des 20. Jahrhunderts zur Kenntnis zu nehmen und zu erleben.
Zu einem Erlebnis wurde der Quartettsatz von Gustav Mahler und die folgende Hommage á Mahler von Alfred Schnittke. Schnittkes grandiose Verarbeitung einiger Takte von Mahler weckten die Erinnerung an diesen großen russischen Komponisten, der seine letzten Lebensjahre in Hamburg verbrachte und seiner langen Krankheit dort im Jahre 1998 erlag. Seine Musik spiegelt alles wider, was sein Leben ausmachte: Freude und Jubel, Komplexität und Aufschrei einer großen Seele. Das Publikum war von dieser modernen Musik tief ergriffen.
Nach der Pause war das Quartett in Es-Dur von Robert Schumann zu hören, das den Interpreten noch einmal alle instrumentale und virtuose Meisterschaft abverlangt. Das Publikum war beglückt von der stupenden Technik des Pianisten und der Klangseligkeit der wunderbar klingenden wertvollen Streichinstrumente.
Jubelnder Beifall, den der Geiger Philipp Bohnen, der inzwischen Berliner Philharmoniker ist, mit der launigen Bemerkung quittierte:“ Wir danken Ihnen für diesen Beifall und möchten nicht von Hinnen ziehen, ohne eine Zugabe von Brahms zu spielen.“ Der letzte Satz des g-Moll Quartett von Brahms riss noch einmal zu Beifallsstürmen hin. Sie hatten gesiegt.