Brahms-Preis 2017

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Seit 1988 verleiht die Brahms-Gesellschaft dank der großzügigen Schenkung von Konsul Uwe Böttcher (1926-2004) alljährlich den mit 10.000 € dotierten Brahms-Preis: Eine Würdigung von Persönlichkeiten, die sich um die Pflege Brahms’scher Musik und des künstlerischen Erbes von Johannes Brahms verdient gemacht haben.

Brahms-Preis 2017 an Herbert Blomstedt

Der mit 10.000 Euro dotierte Brahmspreis 2017 ging an den Dirigenten Herbert Blomstedt. Der Künstler bereichert und beeindruckt seit mehr als sechs Jahrzehnten mit herausragenden dirigentischen Leistungen das Konzertpublikum.
Mit der Auszeichnung verneigt sich die Brahms-Gesellschaft vor dem Dirigenten Blomstedt, der auch von Orchestermusikern wegen seines tiefen Respekts vor dem klassischen Erbe und seiner menschlichen Haltung gegenüber den Musikern hoch verehrt wird. Der 89jährige gilt weltweit als „Grandseigneur des Taktstocks“. Seine Interpretationen werden von der Kritik als über den Moden der Zeit stehend gerühmt. Sein außergewöhnliches Gespür für die großen Bögen der sinfonischen
Musik verbindet sich mit einer gelassenen Ernsthaftigkeit und hohen Konzentration, die jedem einzelnen Takt und auch jeder vermeintlich kleinen Nebenstimme Bedeutung zukommen lässt.
Die Verleihung findet am 10. Juni 2017 in der St. Bartholomäus-Kirche in Wesselburen (Kreis Dithmarschen) statt.

Julia Spinola, die renommierte Musik-Journalistin und Buchautorin („Die großen Dirigenten unserer Zeit“), wird die Laudatio halten, Streicher und Bläser aus den Reihen des NDR Elbphilharmonie Orchesters werden die musikalische Umrahmung gestalten.

Biografie

In den USA im Jahr 1927 als Sohn schwedischer Eltern geboren, erhielt Herbert Blomstedt seine erste musikalische Ausbildung am Königlichen Konservatorium in Stockholm und an der Universität Uppsala. Später studierte er Dirigieren an der Juilliard School of Music in New York, zeitgenössische Musik in Darmstadt sowie Renaissance- und Barockmusik an der Schola Cantorum in Basel und arbeitete unter Igor Markevitch in Salzburg und Leonard Bernstein in Tanglewood.

Vor mehr als 60 Jahren, im Februar 1954, gab Herbert Blomstedt sein Debüt als Dirigent mit dem Stockholmer Philharmonischen Orchester. Später leitete er als Chefdirigent so bedeutende skandinavische Orchester wie das Oslo Philharmonic Orchestra und das Dänische und Schwedische Radio-Sinfonieorchester, letzteres bis 1983. Von 1975 bis 1985 war er Chefdirigent der Staatskapelle Dresden, mit der er neben verschiedenen europäischen Ländern auch die USA und Japan bereiste und bei der er nach wie vor regelmäßig zu Gast ist.

Nach einer Serie erfolgreicher Konzerte mit dem San Francisco Symphony Orchestra wurde Herbert Blomstedt 1985 zum Music Director dieses renommierten Orchesters berufen. Die gemeinsamen Konzertreisen zu den musikalischen Metropolen Europas wurden von Publikum und Presse gleichermaßen gefeiert. Nach zehn Jahren beendete Herbert Blomstedt seine erfolgreiche Tätigkeit in San Francisco, kehrt aber als Ehrendirigent alljährlich dorthin zurück. Von 1996 bis 1998 wirkte er als Chefdirigent des NDR-Sinfonieorchesters in Hamburg. Von 1998 bis 2005 leitete Herbert Blomstedt als 18. Gewandhauskapellmeister das Gewandhausorchester Leipzig, dem er ebenfalls als Ehrendirigent weiterhin verbunden bleibt. Diese Auszeichnung verliehen ihm auch fünf weitere Orchester: das NHK Symphony Orchestra in Japan, das Dänische und das Schwedische Radio-Sinfonieorchester sowie die Bamberger Symphoniker und zuletzt, im Mai 2016, die Staatskapelle Dresden, die ihn bereits 2007 mit der Goldenen Ehrennadel gewürdigt hatte.